Über mich

Ich bin Kirgise,  der Nachwuchs der Nomaden. Ich komme aus dem wunderschönen Land mit hohen, schneebedeckten Bergen und Gletschern. Was hier die Alpen sind, ist dort Tjan-Schan, das Himmelsgebirge, das eine majestätische und magische Ausstrahlung hat. Heute bin ich Filmproduzent mit eigenem Filmproduktionsunternehmen, Präsident des Vereins «Kyrgyzbridge Global» und Hobby-Fotograf. 

Die grüne Hauptstadt des Kirgisistans, in dem ich geboren wurde, erscheint mir immer noch von Zeit zu Zeit in meinen Träumen.

Als Kind war ich oft im Kinostudio, wo meine Mutter als Regisseurin arbeitete. Die Atmosphäre des Studios hatte einen großen Einfluss auf meine Interessen – ich war begeistert, wie literarische Werke in den Filmen umgesetzt wurden.

Meine Generation musste die historische Ära der Gorbatschowschen Perestroika durchleben. Wir träumten von demokratischen Veränderungen und begrüßten den Fall des sogenannten «Eisernen Vorhangs» zwischen der Sowjetunion und den Ländern des Westens. Diese Ereignisse – haben letztlich mein späteres Leben als Gründer einer der ersten NGO in meiner Heimat und später als Fernsehjournalist geprägt. Es gibt bekanntlich zwei Arten von Journalisten. Zu den ersten gehören die so genannten Propagandisten. Sie können sich mit jedem Staatsregime identifizieren – Sie können jeden, der im Lande  an Macht kommt, loben, egal ob Kommunisten, Demokraten oder Nationalisten.  Diese Haltung habe ich in mir nicht und dieses widerspricht einfach meiner Moral. Ich war so erzogen, die Überzeugungen und die Moral des echten Journalismus einzuhalten.     

Mit Recherchen für meine Sendung im Staatfernsehen kam ich in direkten Konflikt mit der Regierung. Ich konnte und wollte nicht tun, was das Regime von mir erwartete, nämlich zum Sprachrohr der Präsidentenfamilie zu werden. Mein investigativer Journalismus führte zu Drohungen, die über Monate hinweg andauerten. Ich hielt dieses Klima der Angst nicht länger aus.
Ein brutaler Angriff hätte mich fast das Leben gekostet. Ich werde nie die mit Schreck erfüllten Augen meiner Töchter vergessen. Meine Abreise war ein Protest gegen ein System ohne Werte, in dem es immer schwieriger frei zu atmen. Eine Gesellschaft ohne Freiheit ist für mich wie ein Körper ohne Seele.                                           

Zunächst möchte ich bemerken, dass ich sehr schätze, dass die Anzahl der Recherchen-Journalisten heutzutage zugenommen hat. Meiner Meinung nach, sollten die echten Journalisten die Wahrheit schildern. 

Als Journalist und Künstler möchte ich mich für die Menschenrechte einsetzen, besonders für jene von Frauen und Waisenkindern.  Meinen neu eingeschlagenen Weg als Filmproduzent sehe ich mehr als Zeichen, denn als Zufall. Irgendwie hat das Schicksal mich an diesen Punkt geführt. Ich bin überzeugt, dass  Filme die Kraft haben, die Welt zu verändern.      

 

«Neben dem Journalismus habe ich eine zweite Leidenschaft, denn als Kind war ich oft im Filmstudio, wo meine Mutter als Sounddesignerin arbeitete. Ich bin überzeugt, dass das Kino die Kraft hat die Welt zu verändern.»

 

Kairat Birimkulov